Accrochage [Vaud 2008] &<br> Anne-Julie Raccoursier, Prix du Jury 2007

Accrochage [Vaud 2008] &
Anne-Julie Raccoursier, Prix du Jury 2007

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Bereits zum sechsten Mal in Folge widmete das Musée des Beaux-Arts eine Ausstellung der zeitgenössischen Waadtländer Kunstszene und präsentierte Werke, die von einer Fachjury aus einer freien Eingabe ausgewählt wurden.

Die Jury der Ausgabe 2008 bestand aus Corinne Charpentier, Direktorin von Fri-Art, Zentrum für zeitgenössische Kunst, Freiburg; Marco Costantini, Dozent an der Universität Lausanne und freier Kurator; Ariane Epars, Künstlerin, Cully; Federica Martini, Dozentin an der Universität Turin und freie Kuratorin, Lausanne; sowie Catherine Quéloz, Professorin und Ko-Koordinatorin des CCC-Studienprogramms der Hochschule für Kunst und Design Genf.

Sie verlieh den Jurypreis 2008 an Jean Crotti.

Anne-Julie Raccoursier. Jury-Preis 2007

Ein Raum war der Ausstellung von Anne-Julie Raccoursier (*1974) gewidmet, der Preisträgerin des Jurypreises 2007. Die Künstlerin wurde durch ihre dokumentarisch geprägten Videos bekannt, die sowohl in Bild als auch Ton bemerkenswert aufgebaut sind und einen besonderen Blick auf die uns umgebenden Realitäten werfen – seien sie sozialer, urbaner oder architektonischer Natur. So etwa in Grace-Notes (2005), einem eindrucksvollen und ungewöhnlichen Werk über die Paradoxien der „Produktion“ einer nationalen Identität, oder in Effaroucheur (2005) – benannt nach dem akustischen Gerät, das Vögel von Flughäfen fernhält –, das leere Bauten in einer Alpenregion im langsamen Rhythmus der sich wiegenden Kamera zeigt: eine unheimliche Geisterstadt, in der sich hinter verschlossenen Fassaden ein Hitchcock’sches Drama abzuzeichnen scheint. Noodling (2006), das vom Jury von Accrochage [Vaud 2007] ausgezeichnete Video, untersucht hingegen die Sehnsüchte und Frustrationen, die aus dem Wunsch nach Identifikation mit dem Starsystem entstehen – und deren Auswirkungen auf die Identitätsbildung. Für ihre Ausstellung in Lausanne präsentierte Anne-Julie Raccoursier eine neue Videoinstallation, die exklusiv im Musée des Beaux-Arts zu entdecken war. Die Ausstellung wurde von der ersten Monografie über die Künstlerin begleitet.

Die Ausstellung wurde unterstützt von

Publikation

Anne-Julie Raccoursier

Mit einem Text von Nicole Schweizer, MCBA-Verlag, Lausanne, 2008, fr./en., 68 S.

CHF 25.-

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