Lucas Erin. Titre en attente
Manor Kunstpreis Waadt 2026
In seiner Ausstellung im Espace Projet präsentiert Lucas Erin eine neue Werkgruppe, die sich mit dem Garten beschäftigt. Dabei geht es insbesondere um den Bezug des Gartens zu Jahreszeiten und Klimaschwankungen, um seine je nach Breitengrad unterschiedlichen Bedeutungen, seine besondere Ökonomie und seine Einbettung in spezifische Geschichten und Zeitlichkeiten.
Die Arbeit von Lucas Erin umfasst Installationen, Skulpturen und Klang. Der Künstler interessiert sich für den Begriff des Kontakts, dessen Spuren die Objekte sind, befasst sich aber auch mit der Frage nach den Beziehungen und der schwankenden Grenze zwischen Innen und Aussen. Mit konzisen Mitteln erkundet er, wie ein Austausch gelingt oder scheitert. Fragen der Zirkulation und des Teilens stehen im Mittelpunkt seiner Überlegungen. Seine Fundstücke und seine sorgfältig gefertigten Skulpturen sind Träger verflochtener Geschichten und zugleich Anzeichen für neu entstehende Narrative. Inspiriert von Denkerinnen und Denkern der Kreolisierung und mit einem frischen Blick auf sein martinikanisches Erbe, das er durch das Prisma der Beziehung zum Boden und den in diesem wurzelnden Pflanzen betrachtet, arbeitet Lucas Erin mit Assoziationen, Wiederverwertungen und Verschiebungen, um im Ausstellungsraum neue Möglichkeiten entstehen zu lassen.
Lucas Erin (*1990) lebt und arbeitet in Lausanne. Seine künstlerische Tätigkeit beruht auf einer multikulturellen Reflexion über Begegnungen, zwischenmenschliche Beziehungen und Formen des Widerstands gegen soziale Normalisierung.
Seine Arbeiten waren in mehreren Einzelausstellungen zu sehen, darunter in La Salle de bains in Lyon (2024), im Espace di volta in volta in Paris (2024) und All Stars in Lausanne (2021). Zudem nahm er an zahlreichen Gruppenausstellungen teil, zum Beispiel im MCBA (Lausanne), in Circuit (Lausanne), im Helmhaus (Zürich) und an der Liste (Basel).
Nach seinem Abschluss in Bildender Kunst an der École cantonale d’art de Lausanne im Jahr 2016 beschäftigte er sich mehrere Jahre lang mit der Erkundung der kollektiven Dimensionen seines Schaffens.
Er engagierte sich aktiv in unabhängigen Kunstszenen: als Mitbegründer der Happy Baby Gallery (Crissier, 2013–2016), als Mitglied des Teams von La Colonie in Paris (2016–2020) und als Mitarbeiter in verschiedenen Ausstellungsprojekten zwischen Paris und Lausanne.
2022 erhielt er das Kulturstipendium für Bildende Kunst der Fondation Leenaards.
Ausstellungskuratorium: Nicole Schweizer, Konservatorin zeitgenössische Kunst, MCBA
Der Manor Kunstpreis
Der Manor Kunstpreis wurde 1982 für die Förderung junger schweizerischer Talente geschaffen. Er wird alle zwei Jahre von einer Jury verliehen – im Fall des Manor Kunstpreises Waadt werden die Kunstschaffenden auf Vorschlag des MCBA ausgewählt. In einem Schlüsselmoment ihrer Karriere gibt der Preis den aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern einen entscheidenden Anstoss für ihre Arbeit und trägt auf diese Weise zur Förderung der jungen Waadtländer Kunstszene bei. Den Manor Kunstpreis Waadt erhielten bisher folgende Kunstschaffende: Laurent Huber (1989), Alain Huck (1990), Laurence Pittet (1991), Bernard Voïta (1994), Ariane Epars (1996), Anne Peverelli (1998), Nicolas Savary (2001), Philippe Decrauzat (2002), Didier Rittener (2005), Catherine Leutenegger (2006), Aloïs Godinat (2009), Laurent Kropf (2011), Julian Charrière (2014), Annaïk Lou Pitteloud (2016), Anne Rochat (2020), Sarah Margnetti (2022) und Gina Proenza (2024).
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Die Jury des Kunstpreises Manor Waadt 2026
Die Jury, die Lucas Erin den Kunstpreis Manor Waadt 2026 verlieh, umfasste:
- Melanie Bühler, Curator of Contemporary Art, Stedelijk Museum, Amsterdam
- Elisabeth Jobin, Konservatorin, MAMCO, Genf
- Matthias Sohr, Künstler und Ko-Leiter von Circuit, Lausanne
- Pierre André Maus, Maus Frères SA
- Chantal Prod’Hom, Lausanne