Gina Proenza. Toi et ta bande
Manor Kunstpreis Waadt 2024

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Anlässlich der Verleihung des Kulturpreises Manor Waadt investiert Gina Proenza den Espace Projet für eine unveröffentlichte Ausstellung: Sie schafft ein vielstimmiges Werk, das die Positionen all derer hinterfragt, die verurteilen oder verurteilt werden.

Gina Proenza (*1994 in Bogotá, lebt und arbeitet in Lausanne) entwickelt Narrative, in denen jedes Werk Hinweise liefert und zugleich autonome Schöpfung wie Teil eines zu entschlüsselnden Ganzen ist. Wasserspeier, die eine motorisierte Zunge herausstrecken, Wörter, die von einem Abakus getragen, an eine Wand projiziert oder auf Leuchtreklamen in Onomatopoetika verwandelt werden: Ob mündlich, schriftlich, allegorisch oder anatomisch, stets steht die Sprache im Mittelpunkt ihrer Arbeit.

Für ihre Ausstellung im Espace Projet nutzt Gina Proenza insbesondere eine historische Quelle, die bereits für andere neuere Arbeiten diente, und schafft ein mehrstimmiges Werk, das nach den Positionen all jener fragt, die verurteilen oder verurteilt werden. Sie erteilt jenen die Stimme, denen diese verweigert wurde, und öffnet Räume, um über das nachzudenken, was sich zwischen scheinbar auseinanderliegenden Zeiten und a priori getrennten Arten abspielt.

Gina Proenza erwarb ihr Diplom in Bildender Kunst an der ECAL und veranstaltete Einzelausstellungen u. a. in der Kunsthalle St. Gallen (2022), im CAN Centre d’art de Neuchâtel (2020) und im Centre Culturel Suisse in Paris (2018).

Kuratorin der Ausstellung: Nicole Schweizer, Konservatorin zeitgenössische Kunst, MCBA

Publikation: Nicole Schweizer (Hrsg.), Gina Proenza, mit Beiträgen von Salome Hohl und Sabrina Tarasoff und einem Interview mit der Künstlerin von Nicolas Brulhart (FR/ANGL), 64 S., Koedition MCBA, Lausanne / JRP Editions, Genf, 2024.

Credits und Bildunterschrift:
Gina Proenza, "Patron/Partner", 2022, Leuchtreklame, Klebstoff, 90×22×16 cm Private Sammlung © Gina Proenza Foto: Tristan Lavoyer

Der Manor Kunstpreis

Der Manor Kunstpreis wurde 1982 für die Förderung junger schweizerischer Talente geschaffen. Er wird alle zwei Jahre von einer Jury verliehen – im Fall des Manor Kunstpreis Waadt werden die Kunstschaffenden auf Vorschlag des MCBA ausgewählt. In einem Schlüsselmoment ihrer Karriere gibt der Preis den aufstrebenden Kunstschaffenden einen entscheidenden Anstoss für ihre Arbeit und trägt auf diese Weise zur Förderung der zeitgenössischen Waadtländer Kunstszene bei. Der Manor Kunstpreis Waadt wurde bisher folgenden Kunstschaffenden verliehen: Laurent Huber (1989), Alain Huck (1990), Laurence Pittet (1991), Bernard Voïta (1994), Ariane Epars (1996), Anne Peverelli (1998), Nicolas Savary (2001), Philippe Decrauzat (2002), Didier Rittener (2005), Catherine Leutenegger (2006), Aloïs Godinat (2009), Laurent Kropf (2011), Julian Charrière (2014), Annaïk Lou Pitteloud (2016), Anne Rochat (2020) und Sarah Margnetti (2022).

Die Jury des Manor Kunstpreis Waadt 2024

Didier Rittener, Künstler, Lausanne
Séverine Fromaigeat, Kuratorin, Genf
Nicolas Brulhart, Leiter Fri-Art, Freiburg
Pierre André Maus, Maus Frères SA
Chantal Prod’Hom, Lausanne

Öffentliche Vernissage

Donnerstag, 23. Mai 2024, ab 18 Uhr

Publikation

Gina Proenza

Nicole Schweizer (Hrsg.), Gina Proenza, mit Beiträgen von Salome Hohl und Sabrina Tarasoff und einem Interview mit der Künstlerin von Nicolas Brulhart (FR/ENG), 64 S., Koedition MCBA, Lausanne / JRP Editions, Genf, 2024.

CHF 30.-

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