Emily Jacir. We Ate the Wind
Inspiriert von Ritualen wie Tänzen, Prozessionen und Spielen, zeichnet Emily Jacir in der für das MCBA geschaffenen Filminstallation nach, wie Raum, Kollektivität und Erinnerung wieder angeeignet werden können.
Die Werke von Emily Jacir, die auf Archivquellen und zugleich auf subjektiven oder biografischen Erzählungen beruhen, geben zum Schweigen verurteilten Geschichten eine Form und beschäftigen sich mit Austausch, Übersetzung, Widerstand und Bewegung. Für ihre Intervention im Espace Projet präsentiert sie so eine Filminstallation aus aktuellen Bildern und Archivalien, welche Fragen von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Nähe und Ferne, Gastfreundschaft und Ausgrenzung behandeln, um einen aktuellen Aspekt der Schweizer Migrationspolitik und dessen Auswirkungen auf Einzelpersonen und Personengruppen zu erkunden.
Die im Mittelmeerraum ansässige Künstlerin hinterfragt mit ihren Filmen, Videos, Fotografien, Skulpturen, Performances und Installationen persönliche und kollektive Bewegungen in Raum und Zeit. Für ein aktuelles Projekt, Pietrapertosa (2019–2020), schuf die Künstlerin eine permanente kreisförmige Steinskulptur für eine Kleinstadt in der süditalienischen Region Basilicata. Das Projekt beruhte auf ihren Gesprächen mit den Einwohner:innen über das arabische Erbe, dessen Einfluss sich noch in den Bräuchen und der Sprache des Dorfs spiegelt.
Kuratorin der Ausstellung: Nicole Schweizer, Kuratorin für zeitgenössische Kunst
AusstellungsführerPublikation
Unter Beteiligung von